PDF/X-6 ISO Norm für digitale Druckvorlagen

Mit der Veröffentlichung von PDF 2.0 im Jahr 2017 (erste Revision im Jahr 2020) wurden auch neue Normteile bereitgestellt. Diese betreffen die Formate PDF/A, PDF/VT, PDF/R und PDF/X. Sie wurden verbessert und angepasst. Seit PDF 2020 wird nun PDF/X-6 als Nachfolger von PDF/X-4 für den professionellen Druck empfohlen. PDF/X-5 basierte auf PDF 1.6 und ließ zusätzlich Mehrkanal-ICC-Profile zu, diese Version hatte sich bisher allerdings wenig durchgesetzt.

PDF/X – Standard Datenformat für die Druckindustrie

Das Format PDF/X wurde als erster ISO-Standard für PDF vorgestellt und ist ausschließlich für die Druckindustrie entwickelt. X steht hier für Exchange. Unter PDF/X vereinen sich alle Eigenschaften, die für Druckvorlagen als PDF-Dateien wichtig sind. Es geht vor allen Dingen darum, eine vorlagengetreue Übermittlung der Daten aus der Druckvorstufe zu ermöglichen.

Das PDF Format als Datencontainer kann mehr transportieren als für die Druckvorstufe benötigt wird. Allerdings sollte PDF-Dateien alle für die Druckproduktion bestimmten Informationen enthalten. Somit entstand 1995 die erste Version von PDF/X, um diesen Datenaustausch zu ermöglichen. Dieses Format wurde dann immer weiterentwickelt, so dass 2001 die ISO Norm PDF/X-1a vorgestellt wurde sowie 2002 und 2003 die ISO Norm PDF/X-2 bzw. PDF/X-3. Dieses galt dann als Standard Datenformat für die Druckindustrie. Mit PDF/X-4 wurde dann ein Standard geschaffen, der dem Anspruch an einen möglichst medienneutralen Austausch gerecht wird. Der aktuelle Standard seit 2020 ist PDF/X-6.

Alles zum aktuellen PDF/X-6: ISO 15930-9:2020

Besonderheit von PDF/X-4 war, dass die Verwendung derselben Farbräume wie bei PDF/X-3 möglich war, zusätzlich konnte man aber auch mit Transparenzen und Ebenen arbeiten. Im Druck wird PDF/X-4 häufig auch für Textilien genutzt. PDF/X-6 ist nun als Nachfolger-Version mit einigen Verbesserungen für digitale Druckvorlagen entwickelt worden und sollte immer dann verwendet werden, wenn man heutigen Print-Anforderungen entsprechen muss. Vor allen Dingen bei Logos ist es enorm wichtig, dass eine ideale Wiedergabe von Sonderfarben möglich ist. PDF/X-6 bringt neue Möglichkeiten hinsichtlich des Farbhandlings mit und bietet Funktionen wie seitenbasierte Output Intents, Black Point Compensation und spektrale Messdaten für Sonderfarben (CxF). PDF/X-6 nutzt außerdem auch die PDF-2.0-Funktion der seitenbasierten Druckausgabebedingung.

Die wichtigsten Neuerungen mit PDF/X-6 in der Übersicht:

  • Tiefenkompensation (ISO 18619:2015) auf Dokumentebene/ Parameter für Tiefenkompensierung (PDF/X-6 schreibt vor, dass die Tiefenkompensation bei Abwesenheit einer expliziten Angabe aktiviert sein muss.)
  • separate Ausgabebedingung
  • DPart Metadaten (Mit PDF/VT (Variable Data Printing and Transactional Printing) wurden DPart-Metadaten entwickelt, die nun auch in PDF 2.0 enthalten sind. Durch die Metadaten sind Anwendungen möglich, die über den variablen Datendruck hinausgehen.
  • Informationen zu Sonderfarben mit CxF/X-4/ Spektraldaten-Informationen für Sonderfarben auf XML-Basis von CxF/X-4 (ISO 17972-4)
  • Mixing Hints/ Interaktion von Schmuckfarben im Druck (Druckreihenfolge, Opazität von Sonderfarben)
  • Notizen und grafische Anmerkungen möglich
  • Formularfelder und Digitale Signaturen möglich

Man unterscheidet aktuell die Konformitätsstufen PDF/X-6 (vollständig blinder Datenaustausch) sowie zwei weitere Unter-Versionen für Spezialanwendungen:

  • PDF/X-6p: gilt für Dokumente mit einem externen ICC-Profil aus Ausgabebedingung (Nachfolger von PDF/X-4p basierend auf PDF 1.6)
  • PDF/X-6n: externe Ausgabebedingung für N-Kanal-Profile, Verwendung von Multicolor-Profilen (Nachfolger von PDF/X-5n basierend auf PDF 1.6)

Hinweis:

Die bisherigen PDF/X-Version und PDF-Standards bleiben natürlich weiterhin gültig.

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